Do it yourself - ganz ohne Reue
Anleitungen

1. Nachrüstung einer Freisprecheinrichtung / Bluetooth Musikstreaming
Wie auf den vorhergehenden Seiten beschrieben unterstützt das Mercedes Audio 30 APS weder eine Bluetoothverbindung, noch bietet es einen Anschluss für eine externe Audioquelle (Line-in). Die einzige (aber nicht minder wichtige) Unterstützung für Telefone besteht darin, dass wenn für das Fahrzeug eine Telefonanlage geordert wurde, das Signal des APS 30 im Falle eines Telefonats stumm geschaltet wird, es erscheint das Wort "Phone" im Display und der Ton bleibt aus.

Bluetooth
Reversibel, schnell & günstig
Vermutlich gibt es einige Möglichkeiten, allerdings sticht die Nutzung eines Parrot Systems - in diesem Falle des Parrot MKI9000 - heraus, denn die Kosten hierfür betragen nur etwa 60,- bis 120,- Euro (der Onlinepreis schwankt sehr stark) und der Einbau ist so einfach, dass man ihn ganz problemlos innerhalb von 1-2 Stunden selber erledigen kann - es müssen tatsächlich nur Stecker ineinander gesteckt werden. Sollte man das System wieder entnehmen wollen, so steckt man die Stecker einfach wieder zurück.
An dieser Stelle noch ein Hinweis: Leider scheint die Parrot Lösung nicht richtig zu arbeiten, wenn im Fahrzeug das zusätzliche Bose Verstärkersystem eingebaut ist. Vielleicht gibt es mittlerweile auch hierfür eine Lösung, aber mit dem Standardset wird es wohl nicht klappen
Wie funktioniert das?
Dieses System behilft sich eines genial simplen Tricks, es versucht nicht etwa gegenüber dem APS 30 aufwändig einen CD-Wechsler oder eine andere Quelle zu emulieren, sondern schleift sein Signal quasi in die Lautsprecherkabel ein. Das Klangergebnis ist hervorragend, es gibt subjektiv betrachtet keinen Unterschied zum werksseitig verbauten CD-Wechsler. Vom Radio bezieht es nur den Strom sowie die Leistung für die Lautsprecher, weiterhin nutzt es den am Radio vorhandenen "Mute" Eingang, um während der eigenen Wiedergabe bzw. eines Telefonats die im Radio verfügbare Stummschaltung zu aktivieren - so kommt immer nur ein Signal zum Tragen, das des Smartphones oder das des Radios selbst.



Auch wer häufig das Navigationssystem des Smartphones nutzt, der kann nun - neben dem Musikstreaming - auch im regulären Radio- bzw CD-Betrieb des APS 30 die Fahrkommandos über das Radio klar wiedergeben lassen, denn das Parrot klinkt sich immer nur dann ein, wenn es wirklich ein Signal ausgibt. Im Falle eines Smartphones legen viele das Gerät vor die Klappablage der Mittelkonsole (wenn es in einer weichen Kunststoffhülle steckt rutscht es dort auch nicht weg), so kann man hieran auch schnell einmal einen Musiktitel überspringen oder z.B. die Lautstärke ändern. Noch komfortabler wird es, wenn man z.B. auch noch eine Smartwatch hat, die mit dem Smartphone gekoppelt ist, dann kann man alles elegant vom Handgelenk aus bzw per Sprachbefehl bedienen.
Die Bluetooth Kopplung funktioniert vollautomatisch, eingehende Anrufe können per Sprachkommando angenommen werden (das Parrot fragt nach, ob man den Anruf annehmen möchte oder nicht), im besten Falle muss so nicht ein einziges Mal das Smartphone bedient werden. Für das Absetzen eigener Anrufe nutzt man z.B. Siri (iOS) bzw. das Pendant im entsprechenden Betriebssystem zur sprachbedienten Auswahl des Teilnehmers unter Nutzung des neu im Auto verbauten Mikrofons. Wer möchte, der kann mit Hilfe des Parrotbedienteils aber auch direkt per Sprache auf die im Parrot System synchronisierten Kontakte zugreifen.
Die Telefoniesprachqualität ist dank des hochwertigen, zweikanaligen Mikrofons gut. Auch für den Mikrofoneinbau kann man sich jegliches Basteln oder Auseinandernehmen sparen, indem man das Mikrofon schlicht in den Fußraum klemmt, dort ist es im Übrigen sehr schön unauffällig.
Komponenten
Für die R129 Final Edition wird nur das Parrot Standardset benötigt, weitere Kabelsätze oder ähnliches werden erfreulicherweise nicht gebraucht.


Einbau
Ein kleiner Tipp vorneweg: Diese Anleitung am besten einmal komplett durchlesen bevor mit der Arbeit begonnen wird, dann gibt es keine Überraschungen.



Vorsicht: Wenn man gleich die Kabel vom Radio abzieht, muss man den Radiocode am Ende wieder eingeben, diesen sollte man also am besten schon einmal zur Hand nehmen.
Auf der Rückseite des APS 30 gibt es verschiedene Anschlüsse und Stecker. Am besten macht man ein Foto von der aktuellen Steckerlage, um sicherzugehen, dass später wieder alles an seinen Platz kommt, denn am einfachsten ist es, wenn man nun alle Stecker vorsichtig abzieht (also auch die Kabel auf der rechten Seite für die Antenne bzw. links für GPS und in der Mitte für den CD-Wechsler sofern vorhanden), so kann das Radio beiseite gelegt werden und baumelt nicht im Weg herum.
Am Parrot selbst steckt man zunächst die mitgelieferten, kombinierten Kabel und Stecker für die Zuleitungen / Ausgänge für das Radio ein. Dies ist in der Parrot Anleitung sehr gut beschrieben, daher brauchen wir es hier nicht zu wiederholen. Den im rechten Bild gezeigten kleinen schwarzen Stecker für das Mikrofon bitte erst am Ende einstecken, wenn das Mikrofon im Fußraum untergebracht wurde.
Anschließend werden die Stecker, die aus dem Radioschacht kommen, mit den Parrot Steckern verbunden. Zu jedem "Männchen" der großen Blocksteckplätze des Originalkabels gibt es ein "Weibchen" des Parrot Kabelsatzes, diese muss man nur ineinanderstecken - auch dies ist in der Anleitung von Parrot gut beschrieben. Zum Verständnis: Der obere, etwas breitere Stecker des APS 30 wird für unsere Zwecke nicht verwendet. Der mittlere Stecker verteilt das Signal für die Lautsprecher, der untere Stecker steuert alle anderen Funktionen wie z.B. das Telefon-Mute.
Für die Stromversorgungskabel hat Parrot eine tauschbare Kabelkombination bereitgelegt. Falls Dauerstrom und Zündungsstrom beim eigenen Fahrzeug aus irgendeinem Grunde vertauscht sein sollten, kann man die kleinen schraubbaren Steckverbindungen des Parrotsteckers einfach umwechseln - kinderleicht. Dies ist aber bei der Final Edition standardmäßig nicht der Fall, es kann also so bleiben wie es ist. Nachher beim Testen schaut man dann, ob das Parrot ausgeht, wenn man die Zündung ausstellt - denn so sollte es sein, damit einem das Gerät in der Garage nicht den Batteriestrom abzieht. Falls das Parrot eben doch anbleibt, muss man nochmal tauschen.


Wenn noch nicht geschehen kann man jetzt auch die "neuen" Blockstecker auf das APS 30 stecken. Danach können auch wieder Antenne, GPS und CD-Wechslerstecker verbunden werden, das Radio anschließend am besten mit etwas abstützen, so dass es auf der Mittelkonsole abgelegt werden kann, ohne die Kabel zu strapazieren.


An dieser Stelle sollte man nun bevor man alles wieder im Schacht versenkt ausgiebig testen, die Zündung und das Radio einschalten, den Code eingeben, die Bluetooth Verbindung aufbauen (für die Einrichtung benötigt man beim ersten Mal die Parrot Bedieneinheit), die Funktionen testen, ein Probetelefonat führen usw. Wer die kabelgebundene Zuspielvariante (Klinke oder USB) nutzen möchte, der könnte deren Kabel beispielsweise durch den Fußraum des Beifahrers führen und ein Abspielgerät in die kleine Seiltasche im Beifahrerfußraum legen.
Wenn alles in Ordnung ist kann man daran gehen, das Parrot Gerät mitsamt der Kabel im Radioschacht unterzubringen. Das Gerät ist zwar ziemlich kompakt, aber mit den ganzen Kabeln ist dies schon ein wenig knifflig. Eine funktionierende Variante ist, wenn man das blaue Gerät "links unter" das Radio positioniert, die Kabel selbst aber möglichst tief hinten links in die Mittelkonsole führt. Sehr hilfreich ist es dabei, wenn man auch vorsichtig das Klimabedienteil oberhalb des Radios mit den Ausziehhaken entnimmt, denn so kann man mit der Hand von oben die Kabel führen, während man das Radio in den Schacht gibt. Man muss das ganze schon ein paar mal versuchen, bis sich alles ordentlich zurechtgewurschtelt hat.
Dann ist es vollbracht, es wurde kein einziges Käbelchen verletzt, die Final Edition bleibt wie sie ist und kann ohne jeglichen Schaden zurückgerüstet werden, neben Telefonie und Musik vom Handy kann man jetzt aber auch Streamingdienste wie Spotify oder Internetradio etc genießen, so ist man auch vom herkömmlichen Radioempfang deutlich unabhängiger. Man kann übrigens auch telefonieren und Musik hören, wenn das APS 30 selbst gar nicht eingeschaltet ist, denn das Parrot bringt einen eigenen kleinen Verstärker mit, der auch ein respektables Signal ausgibt. Die volle Power bekommt man allerdings erst, wenn das APS 30 auch zugeschaltet ist.
Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Hinweis gegeben, dass der Einbau natürlich auf eigene Gefahr geschieht, für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden, bitte strikt an die Vorgaben des Herstellers (mit dem wir im Übrigen nichts zu tun haben) halten - viel Spaß!
2. Instandsetzung / Tausch einer defekten Beleuchtung im Einstieg
Die Final Edition besitzt ein - im wahrsten Sinne des Wortes - besonderes "Highlight", die beleuchteten Schwellerleisten. Bei den allermeisten Final Editions funktioniert diese allerdings nicht mehr, hierfür kann es verschiedene Gründe geben - von defekten Folien bis hin zur nicht mehr vorhandenen Stromversorgung. Die für eine originalgetreue Reparatur benötigten Teile werden leider nicht mehr produziert und einen originalen und funktionierenden Ersatz auf dem Gebrauchtmarkt zu finden ist nahezu unmöglich.
Einige kreative Mitstreiter haben sich dieser Thematik daher bereits auf unkonventionelle Weise angenommen, beispielsweise indem als Ersatz für die SL Beleuchtung die LED Schwellerbeleuchtung einer A-Klasse unter dem vorhandenen SL Schriftzug montiert wird. Der Arbeitsaufwand für dieses Vorhaben beträgt pro Seite in etwa zwei Stunden, zunächst einmal muss hierfür natürlich die Schwellerleiste ausgebaut werden, anschließend wird folgendermaßen vorgegangen:




Der schwierigste Teil ist damit bereits geschafft!




Der Vollständigkeit halber sei auch hier noch der Hinweis gegeben, dass der Einbau natürlich auf eigene Gefahr geschieht, für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden, bitte strikt an die Vorgaben des Herstellers halten - viel Spaß!
3. Fehlende Teile und unersetzbares
Leider gibt es mittlerweile einige Teile unserer Fahrzeuge, die weder bei Mercedes-Benz noch auf dem Dritt- oder Gebrauchtmarkt zu bekommen sind. Bei meinem Wagen war beispielsweise im Kofferraum eine der kleinen Kunststoffabdeckungen gerissen, die den Durchlass des Kofferraumdeckelgestänges verkleiden, diese habe ich nun per 3D Druck ersetzt. Ein anderer unserer Mitstreiter hat die bei Mercedes nicht bestellbbaren Final Edition Plaketten der Kotflügel nachproduziert. In diesen Lösungen steckt häufig eine Menge Aufwand, aber umso mehr freut man sich, wenn die Final Edition am Ende wieder in dem ihr gebührenden Perfektionszustand erstrahlt.




Solltet auch ihr das eine oder andere Teil benötigen oder habt eurerseits eine clevere Ersatzlösung erdacht, so lasst es uns gerne wissen - wir können uns immer mit Rat und Tat austauschen.